„Man weiß nie was die Zukunft bringt.“ Vor rund zwanzig Jahren übernahm die zweifache Mutter und Druckformherstellermeisterin Inken Beckmann die traditionsreiche Druckerei Matz in Bielefeld. Sie hatte hier zuvor bereits 10 Jahre lang in dem von ihrer Mutter geführten Familienbetrieb als Betriebsleiterin gearbeitet. „Es war eine fließende Übernahme“ schildert sie den Ablauf der Übernahme. Auf dem Weg dorthin hat sie sich nicht nur von der Handwerkskammer als „neutraler Instanz“, wie sie sagt, gut beraten gefühlt. Auch die damalige Steuerberaterin ihrer Mutter, sowie die Steuerberaterin von Inken Beckmann selbst, begleiteten den Prozess optimal. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Übernahmeprozess funktionierte reibungslos.
Die Übernahme ließ sich von der Idee an, innerhalb eines Jahres realisieren. Im Jahr 2001 übernahm die Meisterin den Handwerksbetrieb schließlich, als ihre Mutter in den Ruhestand ging. Dabei machte sie sich damals trotzdem Sorgen, vor allem um die finanziellen Aspekte: „Mein Mann und ich hatten kurz zuvor erst ein Haus gekauft, dann stand die Firmenübernahme an und ich wurde schwanger.“ erinnert sie sich. Doch sie erhielt große Unterstützung von ihrer Familie und auch die vertrauensvolle Beziehung zu ihrer Steuerberaterin machte ihr Mut. So fühlte Inken Beckmann sich gut gerüstet, um Selbständigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen.
Nun führt sie den Familienbetrieb bereits seit 2001 mit großem Erfolg fort. Die Druckformherstellermeisterin findet dabei viel Motivation in ihrer Arbeit selbst. „Ich bin angetrieben vom Handwerk an sich, der Faszination von Druck und Papier, der kreativen Möglichkeiten. Ich liebe es Papier zu fühlen, zu sehen und den Druck zu riechen.“ Beschreibt sie einprägsam ihren Berufsalltag, der für sie auch Leidenschaft ist.
Als eingetragene Kauffrau beschäftigt Inken Beckmann drei Angestellte. Gemeinsam sorgen sie und ihr Team für die erfolgreiche Umsetzung von Ideen und für eine gute Zusammenarbeit mit der Kundschaft. Inken Beckmann führt die traditionsreiche Druckerei sehr erfolgreich, wie die lange Etablierung am Markt zeigt. Dabei setzt die erfahrene Handwerkerin vor allem auf Vertrauen: „Eine Übernahme oder der Schritt in die Selbständigkeit erfordert Vertrauen in die eigene Leistung, aber auch in das Urteil von Menschen, die hinter einem stehen.“ erklärt sie. Dieses Vertrauen ist ihr über die Jahre geblieben.
Die erfahrene Handwerksmeisterin rät angehenden Nachfolgerinnen, sich im Vorfeld gründlich beraten zu lassen und ruhig mehrere Meinungen einzuholen.
Für Inken Beckmann war es vor rund 20 Jahren die richtige Entscheidung den Betrieb zu übernehmen. „Allerdings war die rasante digitale Entwicklung in dem Maße noch nicht vorhersehbar. Man weiß nie was die Zukunft bringt.“ Und trotzdem bleibt sie am Markt bestehen, nicht nur wegen ihrer kreativen Ideen und Lösungen für Ihre Kundinnen und Kunden, sondern ganz sicher auch wegen der Begeisterung, die sie für ihr Handwerk bis heute aufbringt. Eine langandauernde Erfolgsgeschichte weiblicher Nachfolge in Bielefeld.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL stellt im Rahmen des Gründungsprojektes erfolgreiche Unternehmensnachfolgerinnen aus OWL vor. Der seit 2008 jährlich stattfindende nationale Aktionstag unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Energie, soll gründungsinteressierte Frauen und Unternehmen davon überzeugen sich der Unternehmensnachfolge durch Frauen zu öffnen.
Info: Die heimischen Wirtschaftsförderungen, sowie die Startercenter der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer in Ostwestfalen sind wichtige Ratgeber in Prozessen der Gründung und Übernahme. Sie stehen allen Bürgern kostenlos zur Verfügung.
„Nachfolge ist weiblich!“ Nationaler Aktionstag zur Unternehmensnachfolge durch Frauen rund um den 21. Juni
Kleine und mittelständische Unternehmen, welche knapp 99 % der deutschen Unternehmenslandschaft ausmachen, haben immer mehr Schwierigkeiten ihre Nachfolge sicherzustellen. Eine gesicherte Nachfolge ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland jedoch existenziell. Denn die KMU erwirtschaften 48 % der Umsätze und stellen 58% der Arbeitsplätze in Deutschland (Vgl. bga Nr. 38| 2015). Nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn werden bis zum Jahr 2022 rund 150.000 Unternehmen vor der Übergabe stehen. Dies betrifft ca. 2,4 Mio. Arbeitsplätze deutschlandweit. Laut der Plattform www.nexxt-change.org suchen allein in OWL aktuell mindestens 130 Unternehmen eine geeignete Nachfolge. 48 % der Unternehmen haben dabei laut DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019, Schwierigkeiten ihre Nachfolge zu sichern. Im Ergebnis drohen wertvolle Umsätze und Arbeitsplätze in OWL verloren zu gehen. Laut der bundesweiten Gründerinnenagentur spielen Frauen bei der Übergabe mit einem Anteil mit ca. 20 Prozent allerdings noch eine untergeordnete Rolle. Dabei suchen ein Drittel der Frauen mit Führungserfahrung nach einem Weg in die Selbständigkeit.
Die übergabebereiten Unternehmen werden immer stärker das weibliche Unternehmerinnenpotential ansprechen müssen, um ihre etablierten Wirtschaftsstrukturen auch künftig aufrechterhalten zu können. Und besonders für Managerinnen 50plus mit viel Berufserfahrung und Fachkompetenzen kann eine Nachfolge eine lohnenswerte Alternative zu einer Neugründung sein.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL stellt im Rahmen des Gründungsprojektes erfolgreiche Unternehmensnachfolgerinnen aus OWL vor. Der seit 2008 jährlich stattfindende nationale Aktionstag unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Energie, soll gründungsinteressierte Frauen und Unternehmen davon überzeugen sich der Unternehmensnachfolge durch Frauen zu öffnen.
„Man weiß nie was die Zukunft bringt.“ Vor rund zwanzig Jahren übernahm die zweifache Mutter und Druckformherstellermeisterin Inken Beckmann die traditionsreiche Druckerei Matz in Bielefeld. Sie hatte hier zuvor bereits 10 Jahre lang in dem von ihrer Mutter geführten Familienbetrieb als Betriebsleiterin gearbeitet. „Es war eine fließende Übernahme“ schildert sie den Ablauf der Übernahme. Auf dem Weg dorthin hat sie sich nicht nur von der Handwerkskammer als „neutraler Instanz“, wie sie sagt, gut beraten gefühlt. Auch die damalige Steuerberaterin ihrer Mutter, sowie die Steuerberaterin von Inken Beckmann selbst, begleiteten den Prozess optimal. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Übernahmeprozess funktionierte reibungslos.
Die Übernahme ließ sich von der Idee an, innerhalb eines Jahres realisieren. Im Jahr 2001 übernahm die Meisterin den Handwerksbetrieb schließlich, als ihre Mutter in den Ruhestand ging. Dabei machte sie sich damals trotzdem Sorgen, vor allem um die finanziellen Aspekte: „Mein Mann und ich hatten kurz zuvor erst ein Haus gekauft, dann stand die Firmenübernahme an und ich wurde schwanger.“ erinnert sie sich. Doch sie erhielt große Unterstützung von ihrer Familie und auch die vertrauensvolle Beziehung zu ihrer Steuerberaterin machte ihr Mut. So fühlte Inken Beckmann sich gut gerüstet, um Selbständigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen.
Nun führt sie den Familienbetrieb bereits seit 2001 mit großem Erfolg fort. Die Druckformherstellermeisterin findet dabei viel Motivation in ihrer Arbeit selbst. „Ich bin angetrieben vom Handwerk an sich, der Faszination von Druck und Papier, der kreativen Möglichkeiten. Ich liebe es Papier zu fühlen, zu sehen und den Druck zu riechen.“ Beschreibt sie einprägsam ihren Berufsalltag, der für sie auch Leidenschaft ist.
Als eingetragene Kauffrau beschäftigt Inken Beckmann drei Angestellte. Gemeinsam sorgen sie und ihr Team für die erfolgreiche Umsetzung von Ideen und für eine gute Zusammenarbeit mit der Kundschaft. Inken Beckmann führt die traditionsreiche Druckerei sehr erfolgreich, wie die lange Etablierung am Markt zeigt. Dabei setzt die erfahrene Handwerkerin vor allem auf Vertrauen: „Eine Übernahme oder der Schritt in die Selbständigkeit erfordert Vertrauen in die eigene Leistung, aber auch in das Urteil von Menschen, die hinter einem stehen.“ erklärt sie. Dieses Vertrauen ist ihr über die Jahre geblieben.
Die erfahrene Handwerksmeisterin rät angehenden Nachfolgerinnen, sich im Vorfeld gründlich beraten zu lassen und ruhig mehrere Meinungen einzuholen.
Für Inken Beckmann war es vor rund 20 Jahren die richtige Entscheidung den Betrieb zu übernehmen. „Allerdings war die rasante digitale Entwicklung in dem Maße noch nicht vorhersehbar. Man weiß nie was die Zukunft bringt.“ Und trotzdem bleibt sie am Markt bestehen, nicht nur wegen ihrer kreativen Ideen und Lösungen für Ihre Kundinnen und Kunden, sondern ganz sicher auch wegen der Begeisterung, die sie für ihr Handwerk bis heute aufbringt. Eine langandauernde Erfolgsgeschichte weiblicher Nachfolge in Bielefeld.
Das Interview führte Anna-Lena Lütke-Börding vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL stellt im Rahmen des Gründungsprojektes erfolgreiche Unternehmensnachfolgerinnen aus OWL vor. Der seit 2008 jährlich stattfindende nationale Aktionstag unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Energie, soll gründungsinteressierte Frauen und Unternehmen davon überzeugen sich der Unternehmensnachfolge durch Frauen zu öffnen.
Info: Die heimischen Wirtschaftsförderungen, sowie die Startercenter der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer in Ostwestfalen sind wichtige Ratgeber in Prozessen der Gründung und Übernahme. Sie stehen allen Bürgern kostenlos zur Verfügung.
„Nachfolge ist weiblich!“ Nationaler Aktionstag zur Unternehmensnachfolge durch Frauen rund um den 21. Juni
Kleine und mittelständische Unternehmen, welche knapp 99 % der deutschen Unternehmenslandschaft ausmachen, haben immer mehr Schwierigkeiten ihre Nachfolge sicherzustellen. Eine gesicherte Nachfolge ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland jedoch existenziell. Denn die KMU erwirtschaften 48 % der Umsätze und stellen 58% der Arbeitsplätze in Deutschland (Vgl. bga Nr. 38| 2015). Nach Berechnungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn werden bis zum Jahr 2022 rund 150.000 Unternehmen vor der Übergabe stehen. Dies betrifft ca. 2,4 Mio. Arbeitsplätze deutschlandweit. Laut der Plattform www.nexxt-change.org suchen allein in OWL aktuell mindestens 130 Unternehmen eine geeignete Nachfolge. 48 % der Unternehmen haben dabei laut DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2019, Schwierigkeiten ihre Nachfolge zu sichern. Im Ergebnis drohen wertvolle Umsätze und Arbeitsplätze in OWL verloren zu gehen. Laut der bundesweiten Gründerinnenagentur spielen Frauen bei der Übergabe mit einem Anteil mit ca. 20 Prozent allerdings noch eine untergeordnete Rolle. Dabei suchen ein Drittel der Frauen mit Führungserfahrung nach einem Weg in die Selbständigkeit.
Die übergabebereiten Unternehmen werden immer stärker das weibliche Unternehmerinnenpotential ansprechen müssen, um ihre etablierten Wirtschaftsstrukturen auch künftig aufrechterhalten zu können. Und besonders für Managerinnen 50plus mit viel Berufserfahrung und Fachkompetenzen kann eine Nachfolge eine lohnenswerte Alternative zu einer Neugründung sein.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL stellt im Rahmen des Gründungsprojektes erfolgreiche Unternehmensnachfolgerinnen aus OWL vor. Der seit 2008 jährlich stattfindende nationale Aktionstag unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Wirtschaft und Energie, soll gründungsinteressierte Frauen und Unternehmen davon überzeugen sich der Unternehmensnachfolge durch Frauen zu öffnen.
Text und Foto: Anna-Lena Lütke-Börding