Equal Pay Day 2018
Presse

Unser Stück vom Kuchen – Facts zum Equal Pay Day

„Das Thema wird uns noch lange beschäftigen!“, befürchtet die Equal Pay Beraterin Meike Stühmeyer-Freese. Sie informiert Frauen auf dem Land nicht nur am Equal Pay Day zum Thema Lohngerechtigkeit.

Das Thema liegt ihr sehr am Herzen, dies wird im Gespräch rasch klar. Über die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gerechte Bezahlung für Arbeitnehmer beiderlei Geschlechts referiert Meike Stühmeyer-Freese nicht nur engagiert, sondern zudem quasi „aus dem Stegreif“ sehr fundiert und mit dem entsprechenden Zahlenmaterial.

21 Equal Pay Beraterinnen des Landfrauenverbands

Meike Stühmeyer-Freese ist in Vollzeit berufstätig. . Außerdem engagiert sie sich im Deutschen Landfrauenverband, der bundesweit die Interessen von über 500.000 Frauen vertritt, die im ländlichen Raum leben. In ihrem Ortsverband ist Meike Stühmeyer-Freese für die Website und Social-Media-Kanäle zuständig. So stieß sie Ende 2012 auf die Ausschreibung des Verbandes für ein Projekt, das Frauen aus ganz Deutschland ab Mai 2014 zu Equal Pay Beraterinnnen qualifizierte. Die Anregung gab das Bundesfamilienministerium, das auf den Landfrauenverband zugekommen war. „Da hab ich mich total wiedergefunden!“, erzählt sie. Seit 2015 ist sie nun als Beraterin zwischen Weser/Ems und Baden-Württemberg und sogar in Berlin unterwegs. Durch ihre Vorträge und Diskussionsrunden will sie Frauen dafür sensibilisieren, welche Auswirkungen beispielsweise die Erwerbsunterbrechung während der Familienphase oder die Arbeit in Teilzeit für ihre Erwerbsbiographie und schließlich für die Rente haben. Dabei kommt es häufig zu angeregten Gesprächen, in denen es hoch hergeht. Inzwischen konnte der Landfrauenverband 21 Frauen aus ganz Deutschland zu solchen Multiplikatorinnen ausbilden.

Rote Handtaschen zum Equal Pay Day am 18. März 2018

2018 markiert der dritte Märzsonntag jenen Stichtag, bis zu dem – statistisch gesehen – Frauen in Deutschland umsonst arbeiten. Seit bereits zehn Jahren wird der Aktionstag „Equal Pay Day“ auf Initiative des Business and Professional Women (BPW) Germany e. V. durchgeführt. In den USA demonstrieren Frauen an diesem Termin schon seit 1988 mit roten Handtaschen, die auf die roten Zahlen in ihren Geldbörsen hinweisen sollen.

Deutliche Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – auch in OWL

Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern („Gender Pay Gap“) liegt in Deutschland bei über 21 %, gemessen durch das Statistische Bundesamt am durchschnittlichen Bruttostundenlohn. Damit liegt die Bundesrepublik auf der Lohngleichheits-Rangliste der 28 EU-Staaten auf dem drittletzten Platz! Und in ländlichen Regionen ist der Unterschied deutlich höher, schon allein aufgrund der niedrigeren Bevölkerungsdichte und geringeren Unternehmensvielfalt.

Die Zahlen lassen sich bis hinunter auf die Ebene der Regionen berechnen, wodurch sich große Unterschiede zeigen. Dabei liegt Ostwestfalen-Lippe beim Gender Pay Gap eher unterhalb des Durchschnitts, so die Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom Februar 2018.
Stadt Bielefeld 14,1 %
Gütersloh 19,5
Herford 15,8
Höxter 20,4
Lippe 12,2
Minden-Lübbecke 14,5
Paderborn 15,9
Die Studie bezieht allerdings Teilzeitbeschäftigung nicht mit ein. Sie zeigt als wesentlichen Faktor für unterschiedliche Verdienstmöglichkeiten außerdem die regionale Wirtschaftsstruktur auf.

Lohngerechtigkeit als Indikator für Gleichberechtigung

Die Equal Pay Beraterin Meike Stühmeyer-Freese findet, bei diesem Thema sei noch „ein ganz schön dickes Brett zu bohren: Die Frage nach der Lohngerechtigkeit ist ein wichtiger Indikator und gesellschaftlicher Spiegel.“ Die Thematik hänge eben eng mit dem Mikrokosmos Familie zusammen, in dem die Entscheidungen über die Berufstätigkeit von Müttern fallen und typische Rollenbilder an die nächste Generation weitergegeben werden. Sei es das Stirnrunzeln der Arbeitgeber, wenn Väter in längere Elternzeit gehen möchten, die eher das Zuverdienermodell fördernde Steuerpolitik oder Berufsberater, die Ausbildungstipps nach stereotypen Mustern geben – Meike Stühmeyer-Freese findet viele „Aufhänger“ für ihre Forderung, das Thema Lohngerechtigkeit in seinen vielen Zusammenhängen zu untersuchen und anzupacken.

Meike Stühmeyer-Freese
Meike Stühmeyer-Freese

Kontakt

Meike Stühmeyer-Freese
Veilchenstr. 3
32257 Bünde
Tel.: 05223 52 21 21
Mobil: 0173 90 07 113
E-Mail: stuehmeyer-freese@teleos-web.de

 

 

 

Bildnachweis: Steffi Behrmann
Text: Michaela Heinze